Weihnachten mit lila Lametta

illustriert von Gesa Dennecke

Nie wird sich Juli an die Großstadt gewöhnen! Denkt sie. Dabei gibt es in einer Stadt wie Berlin auch viel Neues zu entdecken. Das merkt Juli erst, als sie einen Tag nach Heiligabend Augustus kennenlernt. In ihm findet sie einen echten Freund. Aber warum verhält er sich manchmal so komisch? So, als hätte er irgendein Geheimnis. Als Juli erfährt, was Augustus bedrückt, ist sie entschlossen, zu ihm zu halten. Bis dann Silvester ihre Freundschaft auf eine harte Probe gestellt wird.

Hörbuch

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Leseprobe

"Du hast geheult", stellt Juli fest und setzt sich neben Augustus auf die Matratze.
Es ist dunkel geworden, durch die Dachluke sieht Juli, wie an einem fast schwarzen Himmel graue Wolken vorbeiziehen.
"Ich hab Angst vor Silvester ...", sagt Augustus leise.
"Wegen der Knallerei?", fragt Juli.
"Dummchen, davor doch nich. Nich vor den größten Kanonenschlägen. Nein ... meine Mutter ..."
Immer geht's ihm nur um die, denkt Juli. "Ich hab sie heute gesehen", sagt sie, "im Supermarkt an der Kasse."
"Sie hat drei Flaschen Sekt mit nach Hause gebracht!", ruft Augustus. "Drei Flaschen! Weil Silvester ist, hat sie gesagt. Dabei kommt überhaupt keiner zu Besuch. Sie wird dasitzen und trinken und auf meinen Vater schimpfen und dann wird sie mich angucken und sagen: 'Versprich mir, dass du nie so'n mieser Typ wirst.'"
Juli zupft sich ratlos an den Haaren. Dann hat sie eine Idee: "Komm einfach zu uns! Ich darf bis Mitternacht aufbleiben. Es gibt Kartoffelsalat mit Würstchen und jede Menge Berliner!"
"Berliner?"
"Mit Himbeerfüllung und Pflaumenmus."
"Ick hab noch nie'n jefüllten Berliner jesehen, willste mich verkohlen?"
Juli beschreibt mit den Händen einen Kreis. "Na diese runden Kuchen mit Zuckerguss drauf, die man an Silvester und Fassnacht isst."
"Det sind Pfannkuchen!"
"Quatsch, Pfannkuchen werden in der Pfanne gemacht und sind flach."
"Du meinst Eierkuchen."
"O nein!" Juli verdreht die Augen. "Das weiß doch jeder, dass das Pfannkuchen sind und das andere Berliner!"
"Und ick sage dir, die Dinger heißen Pfannkuchen!"
"Berliner"
"Pfannkuchen!"
"Berliner!"
Augustus hält Juli den Mund zu, und Juli boxt ihn in den Bauch. Dann kitzelt er sie und sie kitzelt zurück. Sie wälzen sich kichernd und boxend und lachend auf der Matratze.
Plötzlich schiebt Augustus Julis Arm beiseite und richtet sich auf. Er lacht nicht mehr.
"Ich würd schon gern kommen. So isses nich. Nur ... ich muss mich auch um Lina kümmern. Wenn Mutsch ... na also, wenn sie was getrunken hat, und Lina weint, weil sie Hunger hat oder Durst, dann kriegt sie das oft nicht mit und ..."
Er spricht nicht weiter.
"Ich war bei Frau von Kalckstein", sagt Juli. "Sie hat dich sehr gern, weißt du. Sie hilft dir sicher."
"Und wie? Uns kann keiner helfen."
"Na, sie könnte mit deiner Mutter reden und ..."
"Nein!", sagt Augustus barsch. Dann packt er Julis Arm so fest, dass es wehtut.
"Und wehe, du erzählst irgendeinem Menschen davon, hörst du? Das ist meine Sache. Das geht keinen was an!"
 

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