Serafina und die große Suppenverschwörung

illustriert von Edda Skibbe

Die Hexe Serafina Zettelbaum  und ihr verfressener Kater Luzifer hatten eigentlich nicht vor, ihren Zauberwald zu verlassen.
Aber der geheimnisvolle Brief von Urgroßonkel Alfons aus Wurzberg macht sie neugierig. Seltsame Dinge sollen dort in der Tütensuppenfabrik vor sich gehen. Serafina ist fest entschlossen, die kriminellen Machenschaften aufzudecken. Ein aufregendes Abenteuer beginnt und das (fast) ohne Zauberei.

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Leseprobe

Als Tom und Lisa mittags aus der Schule kommen, bleiben sie überrascht vor dem Zettelbaumschen Gartenzaun stehen. Alle Fenster sind weit geöffnet. Federbetten hängen zum Lüften aus.
"Wollen wir einfach reingehen?", fragt Lisa.
"Ich weiß nicht", sagt Tom.
Aber Lisa hat schon das Gartentor geöffnet und geht über den sauber geharkten Weg zum Haus. Da öffnet sich die Tür.
"Ich hab euch kommen sehen", sagt Serafina.
"Wir wollten dich besuchen", sagt Lisa.
"Vielleicht passt es dir grad nicht?", fragt Tom.
Serafina blickt hinter sich in den dunklen Flur.
Kreischen und Jaulen ist zu hören.
"Ja, also, im Moment ist es schlecht, ich räume auf und alles ist durcheinander und mein Vater übt auf dem Kontrabass". Sie lächelt verlegen.
"Dann komm doch heute Nachmittag mit deinem Vater zu uns", schlägt Lisa vor.
"Gern, das machen wir", sagt Serafina und schließt schnell die Tür, als das Gejaule und Gekratze lauter wird.
"Also musikalisch ist der Typ nicht gerade", meint Tom.

Serafina stürzt ins Wohnzimmer. "Bist du wohl still, du elender Kater!"
"Wenn ich doch nur wieder einer wäre, miauuooo", heult Luzifer.
"Du gefällst mir so auch ganz gut", sagt Serafina. "Und hör mit dem Gemaunze auf, das hast du doch früher auch nicht gemacht."
"Früher wusste ich ja auch, dass ich ein Kater bin und hatte es nicht nötig zu miauen. Aber jetzt..."
"... jetzt bist du ein Mensch, also benimm dich auch so und steh gefälligst auf."
Der große dicke Mann mit den wirren schwarzen Haaren, der auf allen vieren im Zimmer hockt und miaut, erhebt sich schwerfällig.
"Das kann ich nie und nimmer!", jammert Luzifer und lässt sich wieder fallen.
"Aber Luzi, wir üben nun schon seit drei Tagen, du willst nur nicht!"
"Nein, doch, ich geb mir ja Mühe, aber ich kann nicht begreifen, wie man nur auf zwei Beinen stehen kann, alles hat vier Beine, Katzen, Hunde, Tische, Stühle..."
"Menschen und Kängurus aber nicht", sagt Serafina. "Komm, Luzi, ich geb dir die Hand und dann versuchen wir's noch mal, bis heute Nachmittag musst du es können."
"Heute Nachmittag, warum heute Nachmittag?"
"Weil wir da zu unseren Nachbarn rübergehen und ich dich als meinen Vater Lutz Zettelbaum vorstellen werde."
"Oh nein, oh nein, oh nein", winselt Luzifer.
"Es muss sein!", sagt Serafina streng. "Es soll nur ja keiner auf die Idee kommen, dass irgendwas nicht stimmt mit mir und dir."

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